Löwenwolde, Reinhold Gustav v., seit 1726 Gf. (1693-1758)
Entitätstyp: Mensch
Genealogie
M.: Magdalena Elisabeth, geb. v. Löwen
Geschlecht: männlich
* 1693
+ 1758-07-22 Solikamsk a. d. Kama
ledig.
Haupteintrag
Anfangs in russ. Dienst, 1718 v. Peter I. nach Wien entsandt. 1719-24 in preuß. Dienst, Dolmetscher d. Gesandten Mardefeld in St. Petersburg, Kammerjunker b. Markgf. v. Schwedt, vertrat März-Sept. 1719 Mardefeld als Geschäftsträger. Seit 1725 in russ. Dienst, Kammerjunker, 1726 Kammerherr, russ. Gf. (Alexander-Newski-O.). Lebte nach d. Tode Katharinas I. 1727 in Livland. Erhielt 1730 v. Br. Karl Gustav v. L. d. Nachricht v. Plan d. Obersten Geh. Rats, d. Autokratie einzuschränken. Kam d. Abgesandten d. Rats in Mitau zuvor u. empfahl Anna d. Annahme d. Bedingungen zum Schein. Nach Annas Thronbesteigung in hoher Gunst, 1730-41 Oberhofmarschall (preuß. Schwarzer Adler-O., 1732 Andreas-O.). Empfahl d. Regelung d. Erbfolge durch d. Verheiratung Anna Leopoldovnas [!LINK]. Genoss auch deren Vertrauen 1740/41. Von Elisabeth [!LINK] eingekerkert, zum Tode, dann zu ewiger Haft in Solikamsk a. d. Kama verurteilt, wo d. Familie Stroganov, die dort i. Sitz hatte, s. Schicksal zu erleichtern suchte. Bes. v. Rappin (Livl.), Maart u. Kostifer (Estl.). Erhielt 1727 Mojahn, 1736 Schl. Burtneck, Zarnau, Bauenhof u. Wilsenhof (Livl.) geschenkt (1742 eingezogen). Wurde v. s. Zeitgenossen verschieden beurteilt, v. span. Gesandten Liria negativ, v. Manstein, Münnich u. Naŝokin aber gelobt u. v. Biron respektiert
Nachweise
GHBR Livl. 1, 102 ff.; GHBR Estl.1, 610; GHBR Estl. 2,127, 4, 22; GHBR Oesel, 709; Gotha Adl A 1935 u. 1939