Livländische adelige Güterkreditsozietät (1803-1920)
Entitätstyp: Organisation
Haupteintrag
Baltisches Rechtswörterbuch: Kreditsozietät, Livländische Die „Livländische Adelige Güter-Kreditsozietät“, im gewöhnlichen Sprachgebrauch „Kreditsystem“ genannt, wurde 1803 gegründet, um Rittergutsbesitzern durch Pfandbriefdarlehen finanziellen Rückhalt zu geben. Die Mitglieder übernahmen die solidarische Haftung für Verbindlichkeiten der Vereinigung. Dank eines aus dem Reichsschatz erhaltenen Darlehens konnte die K. während der Napoleonischen Kriege in Bedrängnis geratenen Rittergutsbesitzern Hilfe leisten. Eine erhöhte Bedeutung erhielt die K. in den 1860er Jahren. Die 1847 gegründete –> Bauernrentenbank, welche den Übergang des Pachtlandes in bäuerliches Eigentum finanzieren sollte, konnte durch Eingriffe des –> Ostseekomitee die ihr zugedachten Aufgaben nicht durchführen. Diese Aufgaben übernahm 1864 die K. und konnte sie erfolgreich bewältigen, ohne ihre eigentliche Bestimmung vernachlässigen zu müssen. Nach Enteignung der Rittergüter 1920 wurde die K. vom Staat Lettland eingezogen.
Name
auch "Livländische adelige Güter-Kredit-Sozietät"Werke
Bericht der Oberdirektion an die zum ... einberufene ordentliche Generalversammlung der Interessenten der Livländischen adeligen Güter-Kredit-Sozietät. 1918 Riga : A. v. Grothuß (GND58708670X)
Nachweise
* Hollmann in BM 55, 1903, H. 1, S. 30-57;
* Baron Hermann Engelhardt: Zur Geschichte der livländischen adeligen Güterkreditsozietät. Riga 1902
* Tobien, Agrargesetzgebung 1277 ff., II 153, 323.
IDs
- BBLD: GND1286335701
- GND: 1286335701